Auf Basis der untersuchten verkehrlichen Ausgangssituation wurde eine Stärken-Schwächen Analyse durchgeführt, die zusammen mit von außen bestehenden Chancen und Risiken (vom Umfeld) genutzt wurde, um zentrale Handlungsfelder und Strategien für die Stadt zu erarbeiten.
Zum derzeitigen Bearbeitungsstand werden für die Stadt Rheinberg auf Basis ihrer Angebote und Voraussetzungen folgende Stärken und Schwächen gesehen.
Stärken der Stadt Rheinberg
- Wachsende Industriekraft mit großen und wirtschaftsstarken Unternehmen
- Bestehende SPNV-Anbindung mit zwei Bahnhöfen und damit gute überregionale Vernetzung bzw. Verflechtung
- Es besteht ein breites ÖPNV-Angebot mit umfangreicher Haltestellenabdeckung, das durch einen Bürgerbus ergänzt wird
- Hohes Bürgerengagement und innerhalb der Stadtverwaltung (Klimaschutz) für die Entwicklung der Stadt
- Vielzahl von Schulen in Rheinberg als zentralen Ort für die Mobilitäts-Weiterbildung für Schulkinder und engagierten/ involvierten Eltern
- Lastenradverleih ist bereits vorhanden
- Erste Erfahrungen mit Sharing-Angeboten sind bereits durch das bis 2020 bestehende Carsharing-Angebot vorhanden
- Kurze Wege innerhalb der Ortsteile und im Zentrum
- Bestehende Radinfrastruktur weist gute Oberflächenqualität auf
- Attraktive touristische Radwanderwege mit guter Beschilderung (Radroutennetz NRW)
- Bestehendes Naherholungsgebiet am Rhein
- In einigen Ortsteilen bestehen breite Gehwege und viele Querungshilfen (z. B. Alspray)
- Verkehrsberuhigte Bereiche in Wohngebieten vorhanden
Schwächen der Stadt Rheinberg
- CO2-Bilanz verschlechtert durch Wirtschaft, für CO2 auf hohem Niveau leicht ansteigend
- Barrierefreiheit ist nicht überall gegeben: Haltestellen, z.T. ohne Fußweg, in einigen Ortsteilen keine Fußwege vorhanden
- Wenig Fahrradabstellanlagen
- Unzureichende, nicht durchgängige Beschilderung für Rad- und Fußverkehr mit z.T. unklaren Führungsformen, geringe Sichtbarkeit von Rad- und Fußverkehr,
- Wahrgenommene Unsicherheit im Rad- und Fußverkehr durch: gemeinsame Geh- und Radwege, parkende Pkw auf oder an Radverkehrsführungen (verschlechtern Sichtbarkeit zusätzlich), Geschwindigkeit des fließenden Verkehrs an Hauptverkehrsstraßen führt zu Unfällen
- Unzureichende Beleuchtung, an Haltestellen und für Rad- und Fußverkehr, insb. auf Schulwegen
- Dezentrale, uneingeschränkte Parkmöglichkeiten in der ganzen Stadt: hohe Attraktivität für den MIV, wenig Kontrollen von Falschparkern
- Attraktivität des ÖPNV: Verspätungs- und Ausfallfrequenz (RB 31), innerstädtisch geringes Fahrtangebot/ stündliche Taktfrequenz, weiter reduziertes Angebot am Wochenende (stärkt die Wahrnehmung der Notwendigkeit des Pkw-Besitzes), schlechte Anbindung zwischen den Ortsteilen
- Schlechte Erreichbarkeit von Freizeitangeboten ohne Pkw
Individuelle Handlungsfelder für die zukünftige Mobilitätsentwicklung
auf Basis der SWOT-Analyse
Zusammen mit identifizierten Chancen und Risiken aus aktuellen Trends, Entwicklungen und politischen Vorgaben sowie Zielsetzungen der Stadt und des Landes, konnte wurde daraus eine SWOT Matrix erarbeitet. Die nachstehende Tabelle stellt die aus den lokalen Voraussetzung sinnvollen Handlungsfelder für die zukünftige Entwicklung einer ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Mobilität.

Mit Hilfe der Betrachtung konnten relevante Handlungsfelder identifiert werden. Dies dient als Grundlage für die weitere Entwicklung der Maßnahmenempfehlungen für die Verkehrsentwicklung der Stadt Rheinberg.